Seit meinem letzten Post ist viel Zeit vergangen – wie ich in Reaktion auf verschiedene Nachfragen geschrieben habe, hatte ich in den letzten Monaten zu viel um die Ohren, um mich darum zu kümmern. Eine komplizierte Firmengründung und ein paar Familienangelegenheiten später kehrt mein Blog jetzt langsam wieder zurück.
Mit Beginn der WM 2018 möchte ich meine Zufallsindikatoren wieder ins Spiel bringen, und danach für die großen Ligen weiterführen. Ferner möchte ich auch ein paar Wettmethoden um diesen Ansatz herum beschreiben. Und auch die Wettmodellserie werde ich fortsetzen – aufgeschoben ist nicht aufgehoben.
Wie sieht die Zukunft des Wettens aus?
In meinem letzten Blogpost vor der langen Pause hatte ich über das Wetten mit Bitcoin geschrieben. Einen Megaboom bis Dezember und eine darauf folgende Kurskorrektur später sind Bitcoins ein wiederkehrender Begriff in den Mainstreammedien geworden. Entsprechend sieht hier die Wettzukunft in meinen Augen sehr rosig aus.
Wettanbieter wie Fairlay und Nitrogen Sports werden durch den Boom und den Zustrom an neuen Nutzern nur stärker werden. Ich denke, dass jetzt der perfekte Zeitpunkt ist, sich ein Grundkapital in Bitcoins anzulegen, solange das noch relativ billig ist. Je mehr Leute sich Bitcoin besorgen, desto mehr wird aufgrund der strikt begrenzten Anzahl von Bitcoins der Preis in Euro ansteigen – jedenfalls mittel- bis langfristig.
Die Vorteile des Wettens mit Bitcoin
Da Bitcoins nicht an deine Identität geknüpft sind (anders als zum Beispiel Banküberweisungen), versuchen Bitcoinwettanbieter gar nicht erst, dich zu identifizieren. Das hat den enormen Vorteil, dass Bitcoinbuchmacher dich nicht sperren können. Im Zweifelsfall wäre es viel zu leicht, einfach immer neue Konten zu eröffnen.
Der andere wesentliche Vorteil von Bitcoins liegt darin, dass du Geld deutlich schneller überall hin überweisen kannst – sogar direkt von einem Bitcoinwettanbieter zum anderen, sofern dir der Sinn danach steht.
Die wahre Wettrevolution: Dezentrales Wetten
Die wahre Wettrevolution spielt sich indes vermutlich nicht in Bitcoin ab, sondern bei der derzeit zweitgrößten Kryptowährung: Ethereum. Ethereum funktioniert ähnlich wie Bitcoin, weist aber noch ein paar zusätzliche Funktionen auf.
Die Möglichkeit, sogenannte smart contracts auf der Ethereum-Blockchain aufzusetzen, hat einige möglicherweise weitreichende Konsequenzen und könnte das Wetten (wie auch die Finanzmärkte) grundlegend revolutionieren.
Wetten ohne Wettanbieter: Augur und Gnosis
Mit Augur und Gnosis entstehen auf der Basis von Ethereum gerade die spannendsten Wettprojekt der Zukunft. Der wesentliche Unterschied zu allen gegenwärtigen Anbietern besteht in der Dezentralität – in beiden Fällen gibt es keinen zentralen Anbieter mehr, der dein Geld für dich aufbewahrt, und jeder Teilnehmer wird nicht nur wetten können, sondern auch selbstständig Märkte eröffnen können.
Das könnte in letzter Konsequenz dazu führen, dass Buchmacher eines Tages komplett überflüssig werden, was eine gute Nachricht wäre: Zum einen kann dich dann ein Buchmacher nicht länger erfolgsbedingt sperren. Und zum anderen wäre der wirklich freie Wettmarkt, der dich auch tatsächlich systematisch gewinnen lässt, nicht länger von nur einer Hand voll Anbietern und Jurisdiktionen abhängig. Übrig bliebe lediglich eine dezentrale Wettplattform, die nicht geschlossen werden und von jedem genutzt werden kann.
Ob aus diesen Projekten wirklich etwas wird, steht natürlich in den Sternen. Aber es kann nicht schaden, früh dabei zu sein. Bei Augur könnte es eventuell schon in der ersten Hälfte von 2018 so weit sein.