Nachteil #1: Elo-Zahlen berücksichtigen keinen Heimvorteil
Lösung: Du kannst den E-Wert (den Erwartungswert in der Elo-Formel) anpassen. Der Erwartungswert drückt aus, wie wahrscheinlich ein Sieg des entsprechenden Teams ist, und diesen Wert kannst du entsprechend modifizieren. Wie du das im Detail tust, erkläre ich dir im nächsten Teil der Elo-Serie.
Nachteil #2: Elo-Ratings sind nicht ideal in nicht geschlossenen Systemen
Lösung: Das Auf- und Abstiegsproblem kannst du damit beheben, dass du Ratings der entsprechenden Teams einfach aneinander übergibst. Alternativ kannst du auch einfach die obersten x Ligen nehmen, und sie als ein geschlossenes Ratingsystem behandeln. Pokalspiele außerhalb des Systems müsstest du dann ignorieren. Ähnlich kreative Lösungen müsstest du für die europäischen Wettbewerbe finden.
Nachteil #3: Informationsverdichtung auf nur eine Variable
Einen ähnlichen Effekt hat man in Teamsportarten, wenn bestimmte Taktiken aufeinanderprallen. Auch die (fehlende) Motivation verschiedener Teams gegen Saisonende ist ein Faktor, den Elo-Zahlen nicht berücksichtigen.
Lösung: Es ist wichtig, solche Muster zu identifizieren, und dementsprechend Anpassungen vorzunehmen. Das gilt generell für jedes Wettmodell: Kein Modell ist so perfekt, dass es jede systematische Eventualität abbilden könnte – deswegen musst du Anpassungen vornehmen. Dazu in einem kommenden Blogpost noch mehr.
Nachteil #4: Elo-Zahlen sind ergebnisorientiert
Lösung: Wie bei jedem Wettmodell besteht der Sinn und Zweck von Elo-Ratings darin, das tatsächliche Können eines Teams zu ermitteln. Wenn du nur das blanke Ergebnis im S-Wert abbildest, spielt der Zufall in deinen Elo-Zahlen eine zu große Rolle. Das kannst du beheben, in dem du in den S-Wert komplexere Variablen als nur das Spielergebnis einfließen lässt.
Nachteil #5: Verletzungen und Sperren werden nicht schnell genug berücksichtigt
Lösung: Um das Problem zu lösen, kannst du wie auch beim Heimvorteil (#1) mit einer Anpassung des Erwartungswerts E arbeiten. Dazu musst du natürlich abschätzen, wie bedeutend der betreffende Spieler für das Team ist.
Eine nachhaltigere, aber arbeitsaufwändigere Alternative ist das Berechnen der Elo-Zahlen auf Spielerebene.